Projekt DekonTex gestartet: Altlasten im Holz – textile Innovation soll reinere Luft bringen
Viele historische Holzbauten und Sammlungsobjekte sind mit alten Holzschutzmitteln belastet – darunter giftige Substanzen wie DDT, Lindan oder PCP. Diese Schadstoffe können ausgasen und die Raumluft belasten, was u.a. in Museen oder Depots problematisch ist.
Roland Popp, Leiter des Oberfränkischen Bauernhofmuseums Kleinlosnitz, steht genau vor dieser Herausforderung. Viele der Exponate in seinem Haus sind betroffen – Lösungen sind dringend gefragt.
Die soll nun das neue Vogtlandpioniere-Projekt DekonTex bringen: Gemeinsam mit der HTWK Leipzig, der Imbut GmbH, dem Institut für Diagnostik und Konservierung und dem Museum selbst wird ein textilbasiertes Dekontaminationsverfahren entwickelt, das sicher, materialschonend und anwendbar für Restaurator:innen und die von ihnen bearbeiteten Objekte sein soll. Am 24 Juni haben sich die Partner zum Kickoff in Kleinlosnitz getroffen. Das Team der Koordinierungsstelle war mit von der Partie, um sowohl das Bauernhofmuseum als auch alle Mitwirkende persönlich kennenzulernen. Doch wer macht was im interdisziplinären Konsortium:
- die HTWK Leipzig, liefert die wissenschaftlichen Grundlagen der Dekontaminierung
- die Imbut GmbH aus Greiz – spezialisiert auf die Entwicklung innovativer Textilien und die Herstellung unterschiedlicher textilbasierter Materialien, wird die Textilien entwickeln
- das Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen-Anhalt e. V. (IDK), Projektleitung und
- das Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz als Anwendungs- und Testpartner
Dazu gesellt sich Restaurator Holger Blauhut, der das Projekt als Nutzer begleitet. Er freut sich: „Ich bin froh, glücklich und dankbar, neue Technologien kennenzulernen.“
Ziel ist, die textilen Materialien bis Ende 2026 so zu entwickeln, dass sie die Schadstoffbelastung spürbar reduzieren – ohne die Substanz der Kunst- und Kulturgüter zu gefährden.
Ein wichtiger Meilenstein für die Vogtlandpioniere: Unser erstes Projekt in Bayern startet – gemeinsam mit starken Partnern und großer Relevanz für den Erhalt schützenswerter Kulturgüter und den Gesundheitsschutz.