Entwicklung eines nachhaltigen Verbundmaterials und Verarbeitungsverfahrens zur Ertüchtigung von Tragwerken in der Altbausanierung – WOODcomp+

Das Vorhaben WOODcomp+ zielt auf die Entwicklung eines biogenen Verbundwerkstoffes aus Konstruktionsvoll- bzw. Brettschichthölzern und hanffaserbasierten Armierungsgelegen ab. Darüber hinaus soll im Rahmen des Vorhabens eine Verfahrensweise für die Herstellung und den Einsatz des entwickelten Werkstoffes im Tragwerksaufbau erforscht und praktisch evaluiert werden. Über die Konzeption und Erprobung eines geeigneten Fachbildungskonzeptes sollen Baubetriebe im Umgang mit den neuartigen Werkstoffen und Verarbeitungstechniken geschult und so der Weg in die praktische Umsetzung geebnet werden.

Das Vorhaben beinhaltet 4 Arbeitsschwerpunkte:

1.) Werkstoff- und Verfahrensentwicklung: Für die Herstellung der neuartigen nachhaltig verstärkten Konstruktionshölzer müssen Halbzeuge entwickelt und Verfahrensweisen zur Herstellung eines Materialverbundes auf Brettschichthölzern und biogenen Gelegen entwickelt werden. Hierzu sind zunächst spezifische Anforderungen zu definieren und auf dieser Basis eine Materialsystemauswahl (bestehend aus Faserstoff, Binder, Additiv, Holzwerkstoff) vorzunehmen.

2.) Materialprüfung und Zulassung: Im Rahmen der Prüfung werden die entwickelten Baustoffe entsprechend ihrer spezifischen bauphysikalischen Anforderungen geprüft und optimale Varianten identifiziert. Die Prüfungen stellen die Grundlage für eine nachgelagerte Zulassung in der Projektverwertungsphase dar.

3.) Konstruktionsweisen, Auslegung und Handhabung im Baubetrieb: Ausgehend vom identifizierten Vorzugsmaterialsystem sollen Konstruktionsweisen und Auslegungsmodelle für das neuartige Materialsystem entwickelt und praktisch anhand eines Realtragwerks evaluiert werden.

4.) Bildung und Schulung zum neuartigen Materialsystem: Aufbauend auf den entwickelten Konstruktionsweisen, soll ein Bildungskonzept für die Fachkräfteweiterbildung und -schulung entwickelt und erprobt werden. Diese stellt die Grundlage für die Überführung des entwickelten Materialsystems in die Baupraxis dar.