Das Vogtland erhören – ein besonderes Erlebnis zu Fuß durch die Region
Mit Kopfhörern oder Mobiltelefon in der Hand durch den Regen in Greiz. Dies konnten Passanten am letzten Freitag erleben.
Im Projekt Zukunftsindex der Bauhaus-Universität Weimar haben interdisziplinäre studentische Teams des Experimentellen Radios sowie der Architektur & Urbanistik unter Anleitung ihrer Dozenten 4 Klangspaziergänge entwickelt.
Auf vier verschiedenen Walks durch Greiz und Berga konnten Sie sich Inhalte über regimekritische Akteure in der DDR, über Sagen, Geschichten und Erinnerungen entlang der Weißen Elster, klangkünstlerische Kompositionen sowie die Aufarbeitung des Uranbergbaus in der Region erhören. Die Spaziergänge sind zwischen 20 und 30 Minuten lang.
- Perspektivwechsel / Der Reiz an Greiz | (ca. 30 Minuten) | Von: Leonie Josephine Kerst • Helene Wendler • Adam Zufnicek • Jacob Elias Aran |
Der Audiowalk „Perspektivwechsel / Der „Reiz an Greiz“ führt die Zuhörenden in einem Rundgang durch die Greizer Innenstadt. Anhand 4 verschiedener Kompositionen für diese Strecke wird illustriert, wie unterschiedlich die Wahrnehmung einzelner Individuen trotz vermeintlich gleicher äußerer Umstände ausfallen kann.
- Weiße Materie / Wismut Objekt 90| (ca. 20 Minuten) | Von: Leonard Blumenstein, Pauline Bönisch, Enya Sophie Christeleit, Ulrike Sophie Katzschmann und Caspar Stanislaus Leder |
Im Audiowalk “Weiße Materie” begeben sich die Zuhörenden zusammen mit der Protagonistin auf einen Spaziergang durch die unscheinbare Stadt Berga. In der Umgebung wurde bis in die 1980er Jahre Uran abgebaut. Sie folgen der Protagonistin auf ihrem Weg durch eine aus ihren Kindheitstagen vertraute Gegend, deren Geschichten fast vergessen sind.
- Abtauchen | (ca. 20 Minuten) | Von: Laura Eleana Bein, Maximiliane John, Helena Maria Khalil, Kaya Peters |
Die beiden Freundinnen Gisela und Ute treffen sich für einen Spaziergang an der Weißen Elster in Greiz. Dabei tauchen sie in allerlei Sagen, Geschichten und Erinnerungen rund um die Flusslandschaft im Vogtland ein.
- Politische Landschaften | (ca. 30 Minuten) | Von: Jan Dudeck, Jan Overmeyer |
Greiz im Herbst 1989 – Man stelle sich einmal vor, die gebürtigen Vogtländer Günter Ullmann und Wolfgang Mattheuer treffen sich dort am Tag vor einer Leipziger Montagsdemonstration. Beide Künstler zweifeln nicht seit gestern erst an der repressiven SED-Führung und den Folgen für das Land, in dem sie beide leben. Wie mag ein solches Treffen wohl ausgesehen und worüber mögen sie sich wohl ausgetauscht haben?
Doch wie sind die Audiowalks entstanden? Zunächst haben Sie sich Greiz und die Umgebung angesehen und erlaufen. Im Anschluss eine Idee entwickelt und diese in kleinen Gruppen sehr professionell umgesetzt. Herausgekommen sind zeitlich perfekt auf den Rundgang abgestimmte Klangerlebnisse. Immer weiter optimiert und ergänzt um echte Verkehrsgeräusche, Wasserrauschen oder Musik. Teilweise wurden die Texte von Schauspielern des Deutschen Nationaltheaters Weimar eingesprochen.
Zur Eröffnung der Ausstellung waren die Studierenden vor Ort und sind ihre Spaziergänge gemeinsam mit den Gästen abgelaufen. Pudelnass standen Sie lange Rede und Antwort. Ausgangspunkt und Zielort war ein Ladenlokal in der Marktstrasse 8 in Greiz. Nach dem Rundgang haben die Teilnehmer Kommentare zum Erhörten in einem Gästebuch hinterlassen. Ein spannendes Feedback für die Dozenten und die Studierenden.
Wir laden Sie herzlich ein die Audiowalks zu entdecken! Lassen Sie sich in die Klangwelten entführen und entdecken Sie Greiz und seine Umgebung noch einmal aus einer ganz neuen Perspektive!
Die Audiofiles werden langfristig über unsere Website und die Website der Bauhaus-Universität zur Verfügung stehen.