Fassaden der Ostmoderne nachhaltig sanieren – Neues vom Projekt Realglas

Blick auf den Oberen Bahnhof in Plauen (mit blau gefasstem Trapezblech)
Fassaden der Ostmoderne sind vielerorts im Vogtland zu finden und gehören zur Baukultur und zur Industriekultur Ostdeutschlands: öffentliche Gebäude und Verwaltungsbauten der DDR mit Aluminium-Glas-Fassaden aus den 1970er und 1980er Jahren. Diese sogenannte MLK-Fassade (auch: Blankenburger Fassade) des ehemaligen Metallleichtbaukombinats (MLK) sind Forschungsgegenstand des Verbundprojektes REALGLAS. Ziel ist die Entwicklung einer innovativen zerstörungsfreien Sanierungstechnologie unter ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeitsaspekten.
Das Projektkonsortium traf sich am 8. Juni in Plauen, um bisherige Erkenntnisse sowie die nächsten Schritte im Vorhaben zu besprechen. Dabei blieb man nicht auf die Theorie beschränkt. Auf einem explorativen Rundgang durch die Stadt steuerten die Projektpartner mehrere Gebäude mit MLK-Fassade an und nahmen diese genauestens unter die Lupe, so das Bahnhofsgebäude des Oberen Bahnhofs (mit blau gefasstem Trapezblech), den direkt gegenüberstehenden markanten Roten Würfel (mit rot hinterlegten Glaselementen) sowie ein Gebäude auf dem ehemaligen Werksgelände des Metallleichtbaukombinats (mit einer Glasfassade in mehreren Blautönen). Augenblicklich konnten neue Einblicke gewonnen werden, die den angeregten Austausch aller Beteiligten weiter forcierten.

Das Projektteam von REALGLAS v.l.n.r.: Gleardo Terziu (DBM), Erik Fischer (Freier Architekt), Roman Hillmann (DBM), Gerd Armbruster (STAVOG), Gert Ratzka (STAVOG), Stine Krübel (TU Chemnitz) und der Innovationsmanager der Vogtlandpioniere Henry Ludwig (INNOVENT) 2. Von rechts; © Roman Hillmann
Ergänzt wurde das Treffen durch einen Rundgang durch die Werkhallen der STAVOG Stahlbau Vogtland GmbH, ein Projektpartner im Vorhaben. Dass den Gästen ausgerechnet ein ehemaliger Mitarbeiter des Metallleichtbaukombinats über den Weg lief, der persönlich an der Errichtung des Roten Würfels mitgewirkt hatte, konnte man fast schon als Fügung betrachten.

Angeregte Diskussion beim Besuch der STAVOG
Die nächsten Termine sind bereits gesetzt. Zu öffentlichen Veranstaltungen, die über das Projekt informieren, halten wir Sie auf dem Laufenden.