Regionale Industriekultur trifft internationale Urbane Kunst – Die ibug 2022
VoPi-Team auf Tour auf der Industriebrachenumgestaltung – kurz ibug – dem Festival für urbane Kunst
Die ibug entsteht seit 8 Jahren durch den engagierten ehrenamtlichen Einsatz des Vereins ibug e.V. und vielen Helfern. Wir begeistern uns schon länger für dieses Festival und haben die Besuchstage genutzt, um uns die WiederBelebung der Buntpapierfabrik anzusehen und mit Rahel Pötschke näher ins Gespräch zu kommen.
Kommunen kommen mittlerweile auf die ibug-Macher*innen zu und empfehlen sich mit einer Industriebrache als Austragsungsort, so erfolgreich ist das Festival mit mehr als 10.000 Besuchern mittlerweile, erklärt uns Rahel vom Vorstand des Vereins.
Die Führungen durch die Gebäudeteile und das Aussengelände waren stark nachgefragt. Ergänzt durch ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm und eine üppige Kulinarik ist die ibug einen Ausflug wert. Wir legen Ihnen den Besuch gern im nächsten Jahr ans Herz. Noch offen ist, welches Objekt im nächsten Jahr im Zentrum des Festivals stehen wird.
Die alte Buntpapierfarbik in Flöha
Austragungsort in Flöha ist der Gebäudekomplex der ehemaligen Buntpapierfabrik. Im 19. Jahrhundert wurde das Werk am Stadtrand von Flöha errichtet und nach dem Mauerfall 1989 verkauft und stillgelegt. Zu DDR-Zeiten waren in der Buntpapierfabrik Flöha ca. 250 Mitarbeiter beschäftigt. 20 bis 25 % der Produktion wurde in rund 50 Länder exportiert.
Hergestellt wurden Chromo-, Glanz- und Glacépapier. Sie wurden für die Verpackungsmittelindustrie (z.B. für Schokoladeneinschlagpapier), Kartonagenherstellung, Schulbedarf, Werbung, Etiketten für Schallplattenindustrie (Amiga, Eterna) verwendet. Das traditionsreiche Unternehmen existierte fast 115 Jahre.
Künstler aus aller Welt auf der ibug
Aus mehr als 300 Bewerbern hat der Verein rund internationale 75 Künstler:innen, Duos und Kollektive ausgewählt und nach Flöha im Landkreis Mittelsachsen eingeladen. Das Außengelände und die Innenräume wurden von ihnen mit einem Mix aus Malerei und Graffiti, Installationen, Skulpturen und Textilkunst, Fotografie und Multimedia gestaltet. Die Teilnehmer kamen aus ganz Deutschlnd aber auch aus Schweden, Italien, Großbritannien, Israel, Portugal und Tomsk in Russland. Die weiteste Anreise nach Flöha hatte Barbara Daros aus Brasilien, Sergio Stuff aus Puerto Rico, das Mz. Icar Collective aus den USA und Wartin Pantois aus Kanada. Nach der zweiwöchigen Kreativphase hatten an den vergangenen 2 Festivalwochenenden Neugierige wie wir und Kunstliebhaber:innen Zugang zu den entstandenen Kunstwerken.